Unbemerkt ist auch das Jahr 2023 dem Ende nahe. Im Vergleich zu dem aufregenden und geschichtsträchtigen Jahr 2022 scheint 2023 für viele Menschen ruhig, unspektakulär und sogar etwas alltäglich zu verlaufen. Wie wird das Jahr 2023, das auf ein Jahr voller Höhepunkte folgt, in der Geschichte in Erinnerung bleiben?
Für die Kulturschaffende der chinesischsprachigen Welt ist dieses Jahr nicht nur eine Zeit der Reflexion und Heilung von Traumata, sondern auch eine Zeit der Entstehung neuer Hoffnungen und Entdeckungen.
„Mobilität“ bleibt eines der wichtigsten Schlüsselwörter. Die durch die Pandemie verursachten globalen Lockdowns sind längst vorbei, und in der post-pandemischen Ära sehnen sich die Menschen mehr denn je nach Bewegungsfreiheit. Doch die Welt hat sich stark verändert. Kriegsrauch steigt von der Ukraine bis nach Gaza auf, Erdbeben zerstören die Grenze zwischen der Türkei und Syrien, und überall, vom Nahen Osten bis Lateinamerika, von der Grenze zwischen Myanmar und Thailand bis zur Grenze zwischen den USA und Mexiko, gibt es Heimatlose. Große Durchbrüche in der KI-Technologie lösen einen Rausch aus, und das Kräftemessen zwischen China und den USA beschleunigt sich. Auch die Beziehung zwischen China und der Welt hat sich drastisch verändert. Wie können chinesischsprachige Kulturschaffende in dieser Situation weiterhin mobil bleiben, kollektive Erinnerungen festhalten und über die Welt schreiben?
Zum Jahresende 2023 und zum vierjährigen Jubiläum von „The Weirdo“ veranstalten wir gemeinsam mit dem „Frontline“-Stipendium für nichtfiktionales Schreiben eine Veranstaltung in Berlin. Wir werden chinesischsprachige Kulturschaffende aus verschiedenen Bereichen einladen, um gemeinsam über das Schaffen in „Mobilität“ und das „Wiedersehen“ im kreativen Prozess zu sprechen.
Ein besonderer Dank gilt der Blaues Haus Stiftung für ihre Unterstützung dieser Veranstaltung.
Imperssionen: