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Im kommenden Berliner Wohnzimmer lädt die Blaues Haus Stiftung den Preisträger des „Frontline Fellowship for Non-Fiction Writing.“ der vierten Staffel, Mi Xuyang, ein.

Ende August 2024 war Mi Xuyang zu Gast im Berliner Wohnzimmer der Blaues Haus Stiftung, kurz nachdem er aus der Ukraine zurückgekehrt war. Er brachte den Freunden des Berliner Wohnzimmers einzigartige Beobachtungen und Interviews mit.

Mi Xuyang war ursprünglich ein Forscher der russischen Literatur. Im August 2024 verbrachte er 25 Tage in mehreren Städten der Ukraine, besuchte Schulen, Museen und Buchhandlungen, die früher eng mit der russischen Kultur verbunden waren, und führte Gespräche mit ukrainischen Intellektuellen. Im Dezember 2024 veröffentlichte er seine nicht-fiktionale Arbeit Literarische Entscheidungen im Krieg: Entsowjetisierung und Identitätsneubildung in der Ukraine.

Es handelt sich um einen umfangreichen Artikel von mehr als 40.000 Wörtern. Bei der Veröffentlichung in der Zeitschrift One-way Street schrieb die Redaktion in ihrer Empfehlung:

Seit der ukrainischen Revolution der Würde (Euromaidan) im Februar 2014 und der russischen Invasion im Osten der Ukraine dauert der „Russisch-Ukrainische Krieg“ nun schon zehn Jahre. Seit der groß angelegten russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hat der Krieg das tägliche Leben der Bevölkerung drastisch verändert, mit Drohnenangriffen, Bombardierungen und Schusswechseln.

In der Ukraine sind Stromausfälle, Internetunterbrechungen und das Vermeiden von Kriegsgebieten zur Normalität geworden, was das Lesen zu einer der Hauptbeschäftigungen der Menschen gemacht hat. Die Buchbranche verzeichnete einen Anstieg der Einnahmen, unabhängige Buchhandlungen haben sich vermehrt, und Buchhändler sind stolz darauf, Bücher an Soldaten an der Front zu verschicken. Es ist kein Geheimnis, dass die ostslawischen Völker Literatur lieben, doch die Ukrainer stehen vor einer schmerzhaften literarischen Entscheidung:

Wenn Russland das eigene Heimatland bombardiert, wie sollen sie mit der russischen Literatur umgehen, die sie einst geliebt haben, und mit den russischen Autoren, auf die sie stolz waren? Ist das ausschließlich auf Ukrainisch Lesen und Verkaufen von ukrainischen Büchern eine Forderung der Dekolonialisierung oder ein Verrat an der multikulturellen Vielfalt?

„Da Puschkin Gedichte schrieb, um die Zarenherrschaft über die polnische Rebellion zu verteidigen, da Tolstoi Teil der imperialen Kolonialarmee war, da Dostojewski ein hoffnungsloser Chauvinist und Antisemit war, und da selbst sowjetische Dissidenten wie Solschenizyn und Brodsky die Unabhängigkeit der Ukraine hassten“, kann die russische Literatur in der Kriegszeit der Ukraine vollständig abgeschafft werden?

Diese nicht-fiktionale Arbeit beschreibt aus der Perspektive von Buchhändlern, jungen Künstlern, Literaturmuseen, Forschern und einfachen Bürgern das allgemeine Thema der Transformation und der Spannungen zwischen sozialer Spaltung und Gerechtigkeit.

Im März dieses Jahres wird Mi Xuyang erneut zu Gast im Berliner Wohnzimmer der Blaues Haus Stiftung sein, diesmal als „Blaues Haus x Frontline Fellowship“-Stipendiat für den Berliner Aufenthalt. Er wird seine Sachreportage vorstellen und die Geschichten dahinter teilen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:

  • Wie wurden mehr als fünfzig Seiten Notizen vor Ort immer wieder überarbeitet, bis sie zur finalen Version wurden?
  • Welche schmerzhaften Kürzungen wurden im Schreibprozess vorgenommen?
  • Was hat sich an den Orten verändert, die er nach seiner Abreise aus der Ukraine besucht hat?
  • Was sind seine zukünftigen Schreibpläne?

Der Sprecher

Mi Xuyang ist Absolvent des Russisch-Studiengangs an der Fudan-Universität und lebte mehrere Jahre in Russland. Er ist derzeit freiberuflicher Medienkorrespondent und Gewinner des ersten Preises des „Frontline Fellowship for Non-Fiction Writing“ der vierten Staffel. Er hat zahlreiche Werke zur russischen Literatur, Kunst und Geschichte übersetzt.


Veranstaltungsinformationen

Thema: Die Ukraine an der Kulturfront – Entsowjetisierung, Identitätsneubildung und der Schreibprozess
Datum: Sonntag, 9. März 2025
Uhrzeit: 15:00–18:00 Uhr
Ort: Berliner Wohnzimmer der Blaues Haus Stiftung (die Adresse wird nach erfolgreicher Anmeldung bekannt gegeben)

Arbeitssprache: Chinesisch. Bei Bedarf kann auf Englisch gewechselt werden.

Anmeldung
Da die Platzkapazität im Berliner Wohnzimmer begrenzt ist, bitten wir alle Interessierten, den genannten Artikel vorab zu lesen und mit einigen Fragen zur Diskussion zu kommen.

Zur Anmeldung scannen Sie bitte den QR-Code unten, um das Anmeldeformular auszufüllen. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung und weitere Informationen zur Veranstaltung per E-Mail. Sollte keine Antwort erfolgen, bitten wir um Verständnis.

Wichtige Hinweise:

  • Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren können teilnehmen.
  • Bitte nehmen Sie spätestens 5 Minuten vor Beginn der Veranstaltung Platz.
  • Während der Veranstaltung könnten Fotos gemacht werden, die für interne Materialien und Rückblicke auf die Veranstaltung verwendet werden. Falls Sie damit nicht einverstanden sind, bitten wir Sie, dies in Ihrer Anmeldemeldung anzugeben.
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