Am 29. März 2025 lädt die Blaues Haus Stiftung im Rahmen des Berliner Wohnzimmers die Journalistin, Autorin und Künstlerin Ming Ye zu einem Gespräch ein.
Ming Ye lebt in Berlin und beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Kultur, Geschichte, Migration und Identität. Nachdem sie 2018 von New York nach Berlin zog, begann sie, die deutsche Kolonialgeschichte ihrer Heimatstadt Qingdao eingehender zu erforschen. Durch multimediales Erzählen und vielfältige kreative Ansätze setzt sie sich mit den tiefgreifenden Auswirkungen dieser historischen Epoche auseinander.
2023 entwickelte sie in Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk China das Projekt „Ěrinnern: ein antirassistischer Audiowalk zur deutschen Kolonialgeschichte“. Ausgangspunkt dieses Audiowalks ist die Kiautschoustraße in Berlin. Von dort aus führt sie die Teilnehmenden auf eine Entdeckungsreise zu den kolonialen Spuren im städtischen Raum – ein Projekt, das großes Interesse bei deutschen Schüler:innen und Pädagog:innen geweckt hat.
Postkartenserie „Grüße aus der Kiautschoustraße“
Ming Ye beschäftigt sich zudem intensiv mit den Praktiken und Herausforderungen westlicher Museen bei der Aufarbeitung kolonialer Vergangenheit. Sie hat unter anderem für National Geographic, die South China Morning Post und Atlas Obscura geschrieben und dabei Themen wie die Provenienz chinesischer Kulturgüter in deutschen Museen sowie die Rückgabe indigener Gebeine behandelt.
Im vergangenen Jahr arbeitete Ming Ye in Kooperation mit Dekoloniale und den Stadtmuseen Berlin gemeinsam mit dem Fotokünstler Shi Yangkun an der Serie Currents. Ausgangspunkt ihrer Arbeit waren Kindheitserinnerungen an das Meer, die sie mit ihrer Migrationserfahrung verwebte, um eine ausdrucksstärkere, selbstbestimmte Perspektive im Kontext kolonialer Narrative zu erforschen.
Die Ausstellung ist derzeit in der Nikolaikirche Berlin zu sehen und läuft noch bis Ende Mai 2025.
Ausstellungsansicht von Currents im Nikolaikirche Museum Berlin
Foto: Rosa Merk
Beim kommenden Berliner Wohnzimmer wird Ming Ye darüber sprechen, wie sie in ihrem Schaffen den Übergang von objektivem Journalismus hin zu einer subjektiveren, persönlichen Ausdrucksform vollzogen hat. Zudem wird sie Einblicke in ihre kontinuierliche Suche nach neuen Erzählansätzen geben und darüber reflektieren, welchen Herausforderungen und Fragestellungen sie im Spannungsfeld zwischen chinesischen, deutschen und globalen transkulturellen Kontexten begegnet.
Über die Künstlerin
Ming Ye
Ming Ye ist eine in Berlin lebende Journalistin, Autorin und Künstlerin. Sie beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Kultur, Geschichte, Migration und Identität. Ihr Forschungsinteresse gilt insbesondere der deutschen Kolonialgeschichte ihrer Heimatstadt Qingdao sowie den Erinnerungskulturen in China und Deutschland. Durch verschiedene kreative Ausdrucksformen setzt sie sich kritisch mit historischen Narrativen auseinander.
Bevor sie nach Berlin zog, arbeitete Ming Ye als Journalistin und Bildredakteurin für Time Magazine in New York sowie für Getty Images. Sie ist zudem Mitbegründerin des Far&Near Newsletter, der sich der Erforschung chinesischer visueller Kultur aus einer lokalen Perspektive widmet.
Weitere Informationen zu ihrer Arbeit finden Sie auf ihrer Website: https://www.ye-ming.com/
Veranstaltungsinformationen
Thema: | Schreiben und kreatives Schaffen im Zeichen der „Dekolonialisierung“ |
Datum: | Samstag, 29. März 2025 |
Uhrzeit: | 15:00–17:00 Uhr |
Ort: | Berliner Wohnzimmer der Blaues Haus Stiftung (die Adresse wird nach erfolgreicher Anmeldung bekannt gegeben) |
Arbeitssprache: Chinesisch. Bei Bedarf kann auf Englisch gewechselt werden.
Anmeldung:
Da die Platzkapazität im Berliner Wohnzimmer begrenzt ist, bitten wir alle Interessierten, den genannten Artikel vorab zu lesen und mit einigen Fragen zur Diskussion zu kommen.
Zur Anmeldung scannen Sie bitte den QR-Code unten, um das Anmeldeformular auszufüllen. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung und weitere Informationen zur Veranstaltung per E-Mail.
Anmeldeschluss: 28. März, 12:00 Uhr
Hinweise:
- Die Veranstaltung ist für Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren offen.
- Falls Sie nach Ihrer Anmeldung doch nicht teilnehmen können, bitten wir Sie, uns zu informieren, damit andere die Möglichkeit zur Teilnahme erhalten.
- Erfolgreich angemeldete Teilnehmer:innen werden gebeten, spätestens 5 Minuten vor Veranstaltungsbeginn einzutreffen.
- Das Filmen während der Veranstaltung ist nicht gestattet. Wir danken für Ihr Verständnis.
- Während der Veranstaltung werden Fotos aufgenommen, die intern von der Blaues Haus Stiftung genutzt werden. Falls Sie Einwände haben, informieren Sie uns bitte im Voraus.
Impressionen: